Brauchtum

 

"Das ist des Jägers Ehrenschild,

Daß er beschützt und hegt sein Wild,

Waidmännische jagt wie sich`s gehört,

Den Schöpfer im Geschöpfe ehrt!"

                                                             Oskar v. Riesenthal

 

Das Jagdhornblasen

Das Jagdhornblasen ist ein sehr alter Brauch und hat eine lange Tradition. Es lässt sich bis in die Steinzeit  vor ca. 30000 Jahren zurückverfolgen. Diser Brauch hat sich in den verschiedenen Epochen immer weiter entwickelt. Anfangs nutzte man Hörner und Röhrenknochen erlegter Tiere zur Signalgebung bei der Jagd. Doch mit der Möglichkeit der Metallverarbeitung wurden die Hörner dann aus Metall hergestellt. Ein bekanntes Horn ist der Sauerländer Halbmond, der bei der reiterlichen Parforcejagd im 17./18. Jhrdt. seinen Höhepunkt hatte. Der Sauerländer Halbmond ist große genug, dass man ihm beim Reiten über der Schulter tragen konnte, so waren die Hände für die Führung des Pferdes frei.

Heute wird meist das Fürst-Pless-Horn, benannt nach seinem Erfinder Hans Heinrich der XI. Fürst von Pless, Oberjägermeister unter Kaiser Wilhelm den I. und II. gegen Ende des 19.Jhrdts, verwendet. Es verbreitete sich sehr schnell über ganz Mitteleuropa. In den 1930er Jahre wurde es dann weiterentwickelt zum Pless-Horn mit Ventilen, auch Ventiljagdhorn genannt.

In der heutigen Zeit hat das Handy  zwar das Jagdhorn zur Kommunikation und zur Information während der Jagd abgelöst, aber nach der Jagd, beim Sammeln am Streckenplatz oder bei Zusammenkünften der Jäger und vorallem zur Ehrung des erlegten Wildes, lässt der Klang des Jagdhorns so manches Jägerherz höher schlagen und ist einfach nicht wegzudenken.

Unser Dank gilt den Waidgenossen, die dieses wundervolle Brauchtum weiterhin, unter Aufopferung ihrer Freizeit, am Leben halten.

 

Ein Beitrag vom Weidgenossen Christian Geißler:

Der 24.11.23, der Gründungstag des Jagdverbands Mittleres Erzgebirge, war für die traditionsreichen Jagdhornbläsergruppen der Jagdverbände Marienberg und Zschopau etwas Besonderes. Auch wir haben den "Bund der Bläserehe" vollzogen. Es klappte beim ersten Zusammenspiel in Hilmersdorf schon recht gut. Die Signale "Sammeln", "Begrüßung", "Aufwiedersehen" waren u.a. zu hören.

                                                        

 

 

Am 17.04.24 hatten 12 Bläserfreunde  die erste gemeinsame Probe im Pockauer Forstamt.

 

Ein weiterer Bläserhöhepunkt unserer jungen Geschichte, war der 26.04.24 zur ersten Hauptversammlung des Jagdverbands.

Möge dieser Beginn der Jagdhornbläser im neuen Jagdverband Mittleres Erzgebirge weitere Bläserimpulse geben.

                                                                                                                                                                                       "Gut Ton!", Christian Geißler